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Für gute Geriatrieversorgung plus solide Therapieangebote: 10 Jahre freiwillige interne Qualitätsprüfung
Bundesverband Geriatrie kontrolliert seit zehn Jahren das Versorgungsangebot seiner Bestandsmitglieder
Der Bundesverband Geriatrie begeht ein wichtiges Jubiläum: Seit nunmehr zehn Jahren unterziehen sich jährlich acht seiner Mitglieder – analog zum Aufnahmeverfahren des Spitzenverbandes – einer erneuten verbandsinternen Überprüfung ihrer Versorgungsqualität. Begutachtet werden dabei Strukturen sowie Prozesse, und zwar so, als hätten sich die Einrichtungen neu für die Aufnahme beworben. „Im Gesundheitswesen kennen wir keinen anderen Verband, der ein vergleichbares freiwilliges System der internen Qualitätsüberprüfung betreibt“, sagt Geschäftsführer Dirk van den Heuvel.
Einzigartiges Vorgehen
Unabhängig davon, ob es sich um Kliniken für Geriatrie oder geriatrische Rehabilitationskliniken handelt – bereits beim Eintritt in den Verband ist ein Qualitätstest zu durchlaufen: Jeder Aufnahmekandidat muss einen rund 25-seitigen Bewertungsbogen ausfüllen und den seitens des Verbandes vorgegebenen Personalschlüssel nachweisen. Anschließend werden diese Angaben im Rahmen einer Begehung vor Ort überprüft. Nur wer diese Maßstäbe erfüllt, wird aufgenommen. Im Ergebnis ist somit bereits die Verbandsmitgliedschaft als Qualitätsmerkmal zu bewerten.
Um auch nach der Aufnahme gute Versorgung zu gewährleisten, beschloss die Mitgliederversammlung die sogenannte „Überprüfung im Bestand“ und bestimmt seit 2014 jährlich per Losverfahren acht Testkandidaten. Davon ausgenommen sind lediglich Einrichtungen mit einem aktuellen Qualitätssiegel Geriatrie sowie Neuaufnahmen oder Häuser, die in den letzten drei Jahren bereits überprüft wurden.
Im Wesentlichen werden dann Struktur- und Prozessqualität anhand von 16 Kriterien kontrolliert. Diese beziehen sich etwa auf die Ausstattung der geriatrischen Einrichtung, ihr Team, die Gestaltung der Patientenzimmer sowie die diagnostisch/therapeutische Ausstattung, Assessments, Teambesprechungen, Hilfsmittelversorgung, Entlassmanagement – um nur einige zu nennen. Dafür werden per Fragebogen Daten und Struktur der Einrichtung erhoben, Geriatrie- und Pflegekonzept geprüft sowie der Personalschlüssel errechnet.
Direkter Draht in die Praxis
Anschließend führen eine Person aus Vorstand und/oder Landesverband sowie ein Mitarbeitender aus der Geschäftsstelle eine Visitation vor Ort durch. Sie nehmen nicht nur die vorhandene Struktur in Augenschein, sondern führen auch fachliche Dialoge. Am Ende steht ein Protokoll, das die Ergebnisse nachvollziehbar darstellt. „Mit diesem Vorgehen haben wir nicht nur einen direkten Draht in die tägliche geriatrische Versorgungspraxis“, hebt van den Heuvel hervor. „Überdies tragen wir dazu bei, das einheitliche Qualitätsniveau in unseren Mitgliedseinrichtungen zu sichern.“ Die Verbindlichkeit dieser Überprüfung im Bestand wird durch einen Blick in die Satzung unterstrichen: Bei erheblichen Mängeln kann ein Mitglied letztlich gegebenenfalls aus dem Verband ausgeschlossen werden.