Hochwertige Versorgung nachweisen
Der Nachweis qualitätsorientierter Versorgung gewinnt für medizinische Einrichtungen immer mehr an Bedeutung. Viele Patienten und Rehabilitanden möchten über Qualitätsstandards informiert sein und lassen ihre Erkenntnisse in die Wahl „ihrer“ Klinik einfließen. Auch seitens der Kostenträger nehmen Nachweise eines hochwertigen Qualitätsniveaus eine immer größere Rolle ein.
Bislang sind Zertifizierungen des internen Qualitätsmanagementsystems nur für die Rehabilitation gesetzlich verpflichtend. Ein entsprechender Nachweis kann jedoch auch für Einrichtungen der akutmedizinischen Versorgung vorteilhaft sein, weil er beispielsweise zur Schärfung des geriatriespezifischen Profils einer Abteilung beiträgt oder sich als gutes Argument für die Zuweiser nutzen lässt.
Das Qualitätssiegel Geriatrie ist ein von Experten entwickeltes Zertifizierungsverfahren speziell für geriatrische Einrichtungen, mit dem die erfolgreiche Umsetzung des Qualitätsmanagements (QM) in regelmäßigen Abständen unabhängig nachgewiesen wird. Damit können alle qualitätsorientierten geriatrischen Versorgungseinrichtungen ihre hohe Versorgungsqualität dokumentieren.
Alle geriatrischen Einrichtungen aus Rehabilitation und Akutmedizin können das Qualitätssiegel Geriatrie erwerben. Stationäre Rehabilitationseinrichtungen erfüllen damit ihre gesetzlichen Verpflichtung zur Zertifizierung gemäß § 37 Abs. 3 SGB IX.
Näheres zur Ausgabe 2022 des Qualitätssiegels Geriatrie
Die Versorgungslandschaft und ihre Anforderungen ändern sich stetig. Deshalb wird das Qualitätssiegel Geriatrie regelmäßig geprüft und überarbeitet. Dies erfolgt mit fachlicher Unterstützung einer Arbeitsgruppe mit Expertinnen und Experten aus Geriatrie und Qualitätsmanagement.
Im Zentrum der Überarbeitung der Ausgabe 2022 standen erneute Fokussierung sowie detaillierte Prüfung der geriatriespezifischen Aspekte der letzten Ausgabe von 2016. Wesentliche Inhalte betreffen
- die Qualifizierung des geriatrischen Teams,
- Fort- und Weiterbildung,
- Anforderungen an die Infrastruktur,
- Implementierung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUG),
- Entlassmanagement
- Datenschutz sowie
- die Verstärkung geriatriespezifischer Aspekte in der Leistungserbringung.
Die Auditchecklisten für Rehabilitation und Akutmedizin stehen auf dieser Website zum Download zur Verfügung. Dies gilt auch für die „Anmerkungen zur Auslegung der Kriterien“, die dem Anwender zum besseren Verständnis einzelner Aspekte der Auditchecklisten dienen und bei der Vorbereitung der Zertifizierungsaudits unterstützen. Es handelt sich dabei um ein dynamisches Dokument, welches anlassbezogen ständig weiterentwickelt wird. Melden Anwender – zum Beispiel Kliniken oder Auditoren – Erläuterungsbedarf an, aktualisiert der Herausgeber nach einer Prüfung das Dokument.
Der Bundesverband Geriatrie als Herausgebende Stelle hat zukünftig einen neuen Kooperationspartner, die Geri-Zert GmbH.
Diese neu gegründete Zertifizierungsgesellschaft kombiniert in idealer Weise das notwendige „Zertifizierungs-Know-how“ mit geriatriespezifischem Fachwissen. Damit konnte für das Qualitätssiegel Geriatrie ein hochqualifizierter Kooperationspartner gewonnen werden, der ausschließlich Auditoren einsetzt, die über umfassende fachliche Erfahrungen im Bereich der Geriatrie verfügen. Dies erlaubt eine Konzentration auf die Besonderheiten der Geriatrie, die in vergleichbarem Maß bisher nicht möglich war. Dadurch wird die Aussagekraft des Qualitätssiegels Geriatrie noch einmal deutlich aufgewertet.
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Tel.: 030/80 48 25 66
Web: www.geri-zert.de
Das Fachzertifikat Qualitätssiegel Geriatrie ist als eigenständiges Zertifizierungsverfahren mit eigenen Anforderungskriterien konzipiert. Eine Zertifizierung nach DIN ISO 9001, KTQ oder EFQM ist demnach keine Voraussetzung für die erfolgreiche Zertifizierung für das Qualitätssiegel Geriatrie.
Die Laufzeit des Qualitätssiegels Geriatrie beträgt weiterhin drei Jahre. Zukünftig gibt es währenddessen nur noch eine Überwachung auf Basis einer Selbstbewertung, die 18 Monate nach der Erst- oder Rezertifizierung stattfindet.
Das Zertifizierungsaudit erfolgt vor Ort. Die Dauer dieser Prüfung beträgt in der Regel einen Tag. Werden mehrere Versorgungsstrukturen – z. B. stationär und teilstationär – oder mehrere Standorte zertifiziert, werden entsprechend längere Auditzeiten eingeplant.
Nach dem erfolgreichen Auditabschluss spricht der auditierende Fachexperte die Empfehlung für die Zertifikatserteilung aus. Nach der Prüfung durch die Zertifizierungsstelle Geri-Zert wird das Zertifikat – bei Vorliegen aller Voraussetzungen – anschließend ausgestellt.
Während der gesamten Laufzeit des Zertifikats können geriatrische Einrichtungen das Logo des Qualitätssiegels Geriatrie nutzen. Nach Ablauf des Zertifikats ist dies nicht mehr zulässig. Einzelheiten regelt die entsprechende verbindliche Richtlinie für Auditierung und Zertifizierung der Geri-Zert GmbH.
Für die Zertifizierung der geriatrischen Einrichtung fällt ein Entgelt an, das verschiedenen Kriterien Rechnung trägt, etwa die Anzahl der Standorte, die Kombination mit dem Zertifikat „atz – Alterstraumatologisches Zentrum“, Lizenzgebühren und Reisekosten. Bitte wenden Sie sich für Ihr individuelles Angebot direkt an die Geri-Zert GmbH.
Weitere Informationen
Hanna Balzhyk - Referentin Qualitätssicherung
Tel.: 030 / 3 39 88 76-21
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