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Die Arbeitsschwerpunkte des Landesverbandes liegen in der Begleitung des weiteren Ausbaus der geriatrischen, fachspezifischen Versorgungsstrukturen, sowie der Umsetzung des Fachprogramms Akutgeriatrie. Dabei steht die Qualitätsorientierung der Einrichtungen im Fokus. Zudem wird sich der Verband bei der Einrichtung der vom Gesetzgeber neu geschaffenen Schiedsstellen im Rehabilitationsbereich beteiligen.

Das Bayerische Geriatriekonzept, zuletzt 2011 überarbeitet, basiert auf den »Grundsätzen zur geriatrischen Versorgung in Bayern« von 1990. In der Intention, die Selbstständigkeit und Alltagskompetenz älterer Menschen bestmöglich zu fördern, wurde der Schwerpunkt in Bayern lange Zeit konsequent auf die geriatrische Rehabilitation gelegt. Diese Grundsätze wurden im November 2009 durch das "Fachprogramm Akutgeriatrie" maßgeblich ergänzt. So etablierten sich neben den damals 68 existierenden stationären Rehabilitationseinrichtungen mittlerweile 63 Akutgeriatrien in Bayern. Das "Fachprogramm Akutgeriatrie" erlaubt prinzipiell jedem bayerischen Akut- und Fachkrankenhaus, bettenneutral und unter Beachtung infrastruktureller und qualitativer Anforderungen zur flächendeckenden akutgeriatrischen und tagesklinischen Versorgung älterer Menschen beizutragen. Die Strukturen reichen hier von eigenständigen akutgeriatrischen Hauptabteilungen über integrierte, interdisziplinäre, akutgeriatrische Behandlungseinheiten bis hin zu integrierten akutgeriatrischen Behandlungseinheiten mit fachlichem Schwerpunkt. Gab es 2011 69 stationäre geriatrische Rehabilitationseinrichtungen, sind bis Ende 2014 hiervon sechs entweder geschlossen oder in akutstationäre geriatrische Einrichtungen umgewandelt worden. Zum 1.1.2015 rundeten darüber hinaus acht ambulante geriatrische Einrichtungen und vier akutgeriatrische Tageskliniken die geriatrische Versorgung in Bayern ab. Darüber hinaus gab es zum Stichtag in Coburg, Würzburg und Bamberg jeweils einen Anbieter der "Mobilen Geriatrischen Rehabilitation" (MoGeRe), bei der geriatrische Patienten in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld behandelt werden.

Für eine Akutgeriatrie sind in Bayern Qualitätsvorgaben und -kriterien definiert, die über die im Krankenhaus üblichen baulichen, technischen und medizinischen Standards hinausgehen: So ist das geriatrische Team multiprofessionell und interdisziplinär und aus hierfür qualifizierten Ärzten, Pflegefachkräften, Sozialarbeitern und Therapeuten zusammenzusetzen. Pflegefachkräfte müssen in aktivierend-therapeutischer Pflege geschult sein, in akutgeriatrischen Hauptabteilungen und Behandlungseinheiten obliegt die fachärztliche Behandlungsleitung einem Geriater. In akutgeriatrischen Behandlungseinheiten mit fachlichem Schwerpunkt obliegt die fachärztliche Behandlungsleitung einem Geriater gemeinsam mit einem Facharzt. Der akutgeriatrische Bereich in einer Hauptabteilung umfasst mindestens 20 Betten und ist räumlich zusammenhängend zu gestalten, für akutgeriatrische Behandlungseinheiten gilt eine Orientierungsgröße von 20 Betten.

Im Jahr 2013 wurden an 64 stationären Rehabilitationseinrichtungen insgesamt 903.369 Pflegetage bei 41.596 Fällen in 2.228 aufgestellten Betten erbracht. In den 2013 betriebenen 60 akutstationären geriatrischen Einrichtungen wurden in 1.377 Betten bei 31.207 Fällen 375.380 Pflegetage erbracht. Auch wenn die Fallzahlen des akutstationären Bereichs mittlerweile etwa drei Viertel der Fallzahlen der Rehabilitationseinrichtungen entsprechen, ist doch hinsichtlich der Pflegetage und somit der Verweildauer ein erhebliches Übergewicht zugunsten der geriatrischen Rehabilitation zu verzeichnen.