Das im Jahr 2000 von der Arbeitsgruppe der Chefärzte des Landesverbandes Geriatrie Brandenburg erarbeitete "Geriatriekonzept Brandenburg" wurde im Mai 2012 aktualisiert. Dieses Konzept beschreibt die "Grundprinzipien geriatrischen Handelns" im Sinne der geriatrietypischen Patientenzentriertheit und Multidimensionalität der Versorgung. Hierbei sind das umfassende geriatrische Assessment, die Delegation von Teilaufgaben an Spezialisten, die Koordination von deren Zusammenwirken sowie das Fallmanagement in vernetzten Strukturen die zentralen Elemente. In der geriatriespezifischen Versorgung müssen alle notwendigen kurativen, rehabilitativen, aber auch palliativen und sozial flankierenden Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitssituation eines Patienten gleichzeitig in einem Versorgungskonzept berücksichtigt werden. Ergänzt wird dieses durch das Konzept "Qualitätsmanagement der Geriatrie in Brandenburg", das sich aktuell im Revisionsprozess befindet. Zentrale Aufgabe ist es, die verschiedenen Berufsgruppen des multiprofessionellen Teams nicht nur im stationären und teilstationären, sondern auch im ambulanten Versorgungsbereich umfänglich geriatriespezifisch zu qualifizieren und geriatriespezifische Denk- und Handlungsweisen in allen Bereichen sozialer und medizinischer Versorgung zu etablieren. Ergänzend zum Landeskrankenhausplan sieht das Konzept ambulante Angebote (zum Beispiel Geriatrische Institutsambulanzen) und aufsuchende Angebote (Mobile Geriatrische Rehabilitation) vor.
Der Bedarf an stationären und teilstationären Kapazitäten in der Geriatrie wird in der Fortschreibung des 3. Krankenhausplans des Landes Brandenburg abgebildet. Die komplexgeriatrische Behandlung beginnt in der Geriatrie grundsätzlich am ersten Tag. Sofern ein alter, multimorbider Patient nicht primär in einer geriatriespezifischen Fachabteilung behandelt wird, sollte frühzeitig begleitend die Geriatrie für spezifische Fragestellungen (zum Beispiel Assessment ) einbezogen werden. Das eigenständige geriatriespezifische Behandlungsangebot rangiert gleichberechtigt und gleichrangig neben den anderen Fachgebieten. Die Fortschreibung des 3. Krankenhausplans bezieht die deutlich absehbaren demografischen Tendenzen in seine Planungen mit ein und vergrößert deshalb das Angebot an geriatriespezifischen Abteilungen.
So sind im Land Brandenburg insgesamt 22 geriatriespezifische Angebote mit 1.293 Betten (Planbetten zuzüglich der 70 Betten geriatriespezifischer Rehabilitation in Lehnin) und 330 tagesklinischen Plätzen (zuzüglich 10 Plätze am Rehabilitationsstandort Lehnin) als bedarfsnotwendig vorgesehen.
Geriatriekonzept des Landes Brandenburg